Riesenansturm auf Tröstauer Kinderfeuerwehr
38 Mädchen und Jungen interessieren sich für die Brandschutzerziehung. Zum Gründungsfest kommt auch die Drehleiter der Wunsiedler Wehr.
Von Christian Schilling
Die Betreuerinnen Kathrin Bruckner (hinten, links), Michaela Lang (hinten, rechts) sowie Bürgermeister Heinz Martini, Kreisjugendwart Marco Schacht, stellvertretender Vorsitzender Adrian Pickert (hinten, ab Drittem von rechts) und Kommandant Harald Sattler (hinten, Zweiter von links) hießen die Mädchen und Jungen in der Kinderfeuerwehr willkommen. Der Nachwuchs präsentierte dabei stolz sein Logo, einen kleinen Elefanten, der mit einem Schlauch ein Feuer löscht. Foto: Christian Schilling
Tröstau - Das hatten sich die Verantwortlichen in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Mit 15 bis 20 Mädchen und Jungen zur Premiere der Kinderfeuerwehr Tröstau haben sie gerechnet - gekommen sind am Ende 38 Interessierte, um sich schon am Tag der Gründung ihre Mitgliedskarte bei den Feuerkids Tröstau zu sichern.
"Dieser Tag wird in die Geschichte der Feuerwehr Tröstau eingehen", freute sich bei der Begrüßung im Feuerwehrgerätehaus ein, angesichts des Ansturms von Kindern, gut gelaunter Kommandant Harald Sattler. Er hieß neben Bürgermeister Heinz Martini auch Kreisjugendwart Marco Schacht sowie zahlreiche Eltern und Großeltern der Hauptakteure an diesem Tag willkommen und lud zu Kaffee und Kuchen sowie Wurstsemmeln und Kaltgetränken ein. Da die Kinderfeuerwehr, anders als die Jugendfeuerwehr, nicht der aktiven Wehr, sondern dem Feuerwehrverein angegliedert ist, blieb es schließlich zweitem Vorsitzenden Adrian Pickert vorbehalten, den Weg von der Planung zur Umsetzung nachzuzeichnen.
Die Gründung einer Kinderfeuerwehr in Tröstau sei schon lange im Gespräch gewesen, erklärte Pickert. Aber erst nach einem Besuch des Weihnachtsmarkts am Golfhotel sei das Thema konkret geworden, nachdem sich ein Team gefunden hatte, das sich dem Nachwuchs widmet. Zu den beiden Kinderfeuerwehrwartinnen Kathrin Bruckner und Michaela Lang gesellen sich in Zukunft noch Isabella Groschwitz, Adrian Pickert und Simon Lang sowie die Jugendwarte Michael Sattler und Benjamin Gruber. Ziel der Kinderfeuerwehr sei die Brandschutzerziehung und die spielerische Vorbereitung auf die Jugendfeuerwehr. Dabei sollen die kleinen Floriansjünger im Alter von sechs bis zwölf Jahren auch Teamfähigkeit und die Kommunikation unter einander lernen, sagte Pickert. Aber auch der Spaß soll nicht zu kurz kommen, wenn sich Mädchen und Jungen künftig an jedem letzten Samstag im Monat von 13.30 bis 15 Uhr im Feuerwehrgerätehaus treffen. Bei einem Spielenachmittag und einer Ferienaktion hätten sich die Kinder schon einmal im Vorfeld kennen lernen dürfen, sagte Pickert.
"Es ist toll, dass so viele Kinder mit ihren Eltern gekommen sind", sagte Bürgermeister Martini nicht ohne stolz. Besonders freute das Gemeindeoberhaupt, dass der Nachwuchs aus allen Ortsteilen der Gemeinde komme. Manche sogar von weiter außerhalb. Ein Tröstauer Junge hatte zum Beispiel seinen Schulkameraden samt Eltern aus Wunsiedel mitgebracht. "Bei unserer derzeitigen Geburtenrate können wir demnächst vielleicht auch eine Babyfeuerwehr gründen", flachste Martini und sicherte dem Nachwuchs die Unterstützung seitens des Bürgermeisters und des Gemeinderats zu.
Die Glückwünsche der Landkreisführung der Feuerwehr überbrachte Kreisjugendwart Marco Schacht. In Zeiten des demografischen Wandels sei die Förderung des Nachwuchses sehr wichtig, sagte Schacht. Dabei habe es allerdings keinen Sinn, das Alter der Jugendfeuerwehr nach unten zu setzen. Der spielerische Umgang mit der Brandschutzerziehung in einer Kinderfeuerwehr sei hingegen der richtige Weg. Im Landkreis gebe es derzeit sieben Kinderfeuerwehren, die alle eine erfreuliche Entwicklung nähmen. Fast alle Kinder würden auch den Weg in die Jugendfeuerwehr mitgehen. Zudem werde das Sponsoring des Landesfeuerwehrverbandes Bayern durch die Versicherungskammer Bayern die LFV-Mitgliedsfeuerwehren bei der Gründung einer Kinderfeuerwehr mit einem einmaligen Zuschuss von 150 Euro unterstützen. "Viel Spaß bei der Arbeit mit den Kindern", wünschte Marco Schacht den Tröstauer Betreuern am Ende.
Nach dem offiziellen Teil begann der Run der Kinder auf die begehrten Mitgliedsausweise, die die Betreuerinnen ausstellten. Zudem durften sich die Kinder beim Bobby-Car-Rennen messen, sich schminken lassen, oder sie erhielten coole Klebe-Tatoos. Nach einer Übung in Weißenstadt kam auch Kreisbrandrat Wieland Schletz zu Besuch zum Gründungsfest. Und als Überraschung für die Mädchen und Jungen traf auch die Drehleiter der Feuerwehr Wunsiedel ein. Die Brandbekämpfer aus der Festspielstadt ermöglichten dann dem Tröstauer Nachwuchs einen Überblick über ihre Heimatgemeinde.
„Dieser Tag wird in die Geschichte der Feuerwehr Tröstau eingehen“.
Kommandant Harald Sattler